Jeder Teich besitzt zwischen dem vorhandenen Wasserspiegel und der Krone der umgebenden Dämme einen potentiellen Stauraum, der bei Starkregen- und Hochwasserereignissen einen Teil des ankommenden Wassers aufnehmen kann. Wird diese ungesteuerte Retention genutzt, kommt es zu einer Verzögerung und Vergleichmäßigung des Abflusses durch die Vielzahl der Teiche in der Landschaft, vergleichbar einer Seeretention.
Könnte während der Zeit, in denen die Teiche bespannt sind, ein zusätzlicher Puffer von durchschnittlich nur 20 cm Höhe geschaffen werden, so könnte umgerechnet auf die Fläche der Stillgewässer in der Oberpfalz mit rund 7.000 ha eine zusätzliche Wassermenge von ca. 14 Mio. m3; zurückgehalten bzw. im Abfluss verzögert werden. Das durch die Bespannung der Teiche, die in der Regel im Frühjahr erfolgt, zurückgehaltene Schmelz- und Regenwasser wird beim Abfischen im Herbst, in den Monaten September bis November, langsam an die Fließgewässer abgegeben. Das Wasservolumen in den Oberpfälzer Teichen entspricht dem doppelten Wasservolumen des Schliersees (Dr. SCHMELLER, handschr. Mitteilung). Die zu dieser Jahreszeit meist niedrigen Abflusswerte der Bäche und Flüsse werden dadurch aufgebessert.